Angle-Klassifikation: Einteilung von Zahnfehlstellungen und Therapiemöglichkeiten

Zur Einteilung und Abgrenzung von Zahnfehlstellungen haben sich über die Jahre viele verschiedene Klassifikationen bzw. Einteilungen gebildet. Die heutzutage jedoch am gebräuchlichsten ist die Klassifikation nach Angle. Diese einfache Form der Klassifikation teilt die Anomalien in drei sogenannte Angle-Klassen ein, die mit römischen Ziffern von I bis III durchnummeriert sind. Wichtig für die Einteilung ist die Positionierung der Sechsjahresmolaren von Ober- und Unterkiefer. Als Referenzzahn ist hier der erste obere Backenzahn festlegt. Anhand dessen wird beurteilt, ob der erste Unterkieferbackenzahn „weiter nach hinten“ oder „ weiter nach vorne“ verschoben ist. Zusätzlich wird auch darauf geschaut, wie die Oberkiefereckzähne stehen. Zusammen bestimmen sie in welche Angle-Klasse die Zahnfehlstellung fällt. Die Klasse I wird auch als Neutralbiss bezeichnet und ist das angestrebte Ziel einer jeden kieferorthopädischen Behandlung. Hierbei verzahnt der vordere Höcker des oberen Sechsjahresmolaren zwischen die beiden Höcker des gegenüberliegenden Sechsjahresmolaren im Unterkiefer.

Im Unterschied zur Klasse I ist bei einer Klasse II der erste untere Backenzahn zum oberen nach hinten verschoben. Ursache kann hier beispielsweise eine Unterkieferrücklage sein oder es kam zu Aufwanderungen der Seitenzähne im Oberkiefer. Die Angle-Klasse II kann zudem auch noch in 2 Untergruppen aufgeteilt werden. Sind die Schneidezähne zu weit nach vorne bzw. außen gekippt, spricht man von einer Angle-Klasse II/1. Wohingegen bei einer Angle-Klasse II/2 die oberen Schneidezähne zu weit nach innen bzw. zum Gaumen hin gekippt sind. Dahingegen beschreibt die Angle-Klasse III eine Relation, bei der der untere Sechsjahresmolar zum oberen zu weit nach vorne verschoben ist. Grund kann hier zum Beispiel ein verstärktes Unterkieferwachstum sein. Die Angle-Klassen müssen jedoch nicht auf jeder Seite identisch sein. Kam es beispielsweise durch einseitige Zahnverluste im Oberkiefer zu Zahnaufwanderungen, hat das zur Folge, dass auf der betroffenen Seite eine Angle-Klasse II und auf der anderen Seite eine Angle-Klasse I vorliegt.

Je nach Alter und auch Schweregrad, gibt es unterschiedliche Therapiemöglichkeiten Zahnfehlstehlungen, die in die Kategorie Klasse II oder Klasse III fallen, zu therapieren. Eine davon sind die sogenannte Klasse II oder III Gummis. Je nach Anomalie werden die Gummizüge verschieden eingesetzt. Liegt eine Klasse II vor, wird das Gummi im Oberkiefer weiter vorne eingehängt und verläuft nach hinten/unten zum Unterkiefer und zieht so den Unterkiefer in die gewünschte Position. Bei einer Klasse III wird das Gummi dementsprechend anders herum eingehängt. Neben den herausnehmbaren Gummis kann eine Angle-Klasse II auch mit festsitzenden Klasse II – Apparaturen behandelt werden. Durch Führungsstäbe, die zwischen Ober- und Unterkiefer gespannt sind, wird angestrebt so den Unterkiefer nach vorne zu verlagern. In der Wachstumsphase kann auch auf funktionskieferorthopädische Maßnahmen zurückgegriffen werden. Je nach Anomalie kann mit deren Hilfe Knochenwachstum gefördert oder versucht gehemmt zu werden. Die Delaire-Maske bietet in der Wachstumsphase eine Option zur Behandlung einer Klasse III. Sie stützt sich an Stirn und Kinn ab und versucht den Oberkiefer nach vorne zu bewegen. Ist das Wachstum jedoch abgeschlossen, ist bei schwerwiegenden Fehlstellungen eine Dysgnathie-OP, d.h. eine Kieferumstellungsoperation, die einzige Möglichkeit, die Kiefer-/Zahnfehlstellung zu korrigieren.

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